Zusammenfassung der Beiträge, notiert von Jacques RICHARD, Ehrenpräsident der FECRIS, übersetzt von Friedrich Griess:

NORWEGEN

Hilfe für ehemalige Mitglieder der zweiten Generation, nach dem Verlassen von isolierten religiösen Gemeinschaften wieder in die Gesellschaft integriert zu werden

Diskussion:

Turid BERGER wurde von zwei Mitglieder der Organisation "Rettet die Kinder" begleitet.

Angelina DYKE legte in ihrem Namen und im Namen von Andrew Mc MILLION Zeugnis ab. Für ihren mutigen Beitrag sei ihnen gedankt.

Es handelt sich um ehemalige Mitglieder der "Familie" (ehemals "Kinder Gottes"), die 21 Jahre in der Sekte gelebt hatten.

Sie haben als Experten gelitten, die getäuscht wurden. «Die wahren Experten sind wir !», betonen sie.

Turid: «Ich kenne keine(n) Minderjährige(n), der/die nicht sexuellem Mißbrauch ausgesetzt war».

Angelina: «Ich würde ihnen vergeben, wenn diese Leute wenigstens bedauerten; wenn sie es nicht tun, dann sind sie für mich immer noch jene Personen, die Böses getan haben».

«Ich sollte an mich selbst denken. «Die Familie» hat uns viel Schaden zugefügt, durch unsere Nicht-Vorbereitung auf das Leben, wir sollten «Missionare» sein. Wir sind ohne Mittel weggegangen. Wie soll man in einer Perspektive des Weltendes aufwachsen? Projekte machen, sich konzentrieren?»

«Wir müssen in sehr kurzer Zeit das nachholen, was uns gefehlt hat; wir fühlen uns stärker, obwohl wir noch immer zwischen den beiden «Welten» leben.»

Schwierigkeiten, ohne die Gruppe zu leben, einen neuen Status zu erlangen; Angst, allein zu sein; Angst vor der Meinung der anderen, nicht akzeptiert zu werden; sich für das verantwortlich fühlen, was die Sekte getan hat. Jedes Mitglied hat unter schweren Drohungen geschworen, eine finanzielle Unterstützung zu geben.

Fragen:

Wann seid ihr weggegangen?

Antwort: Andrew Mc Million: «1992 als Sechzehnjähriger in den USA. Das erste Jahr war sehr schwierig; ich konnte nicht denken; ich hatte 4 oder 5 Jahre lang Probleme, dann habe ich meinen Militärdienst abgeleistet.

«Hat das Flirty-Fishing aufgehört ?»

Antwort : «Ja, unter dem äußeren Druck, aber bis zu einem gewissen Punkt; bis 1995 war es üblich.»

«Was denkt ihr über die Empfangszentren ?»

Antwort: «Wenn uns die Sozialzentren nicht glauben, dann sind sie nützlich: das könnte sogar lebenswichtig sein.»

Derzeit ist «Rettet die Kinder» als NGO beim Europarat anerkannt.

FRANKREICH

Anne FOURNIER , Vertreterin von M.I.L.S., Frankreich

Zusammenfassung

Die Kinder sind ein wichtiger Spielball für alle Sekten. In Frankreich schätzt man die Zahl der «gefangenen» Kinder auf 60.000. Sie bekommen eine bruchstückhafte und oft traumatisierende Bildung. Zu den speziellen Risiken gehören: Fehlen ärztlicher Betreuung, Aufenthalt in weit entfernten Ashrams, die «Vielelternschaft», die als Vernachlässigung erlebt wird.

Angesichts dessen predigt die Republik die Laizität, welche die Öffnung zu den anderen und zur Welt darstellt, mit dem Respekt vor dem Glauben und den Überzeugungen, aber mit dem Verbot jeder Werbung an der Schule. Die Laizität zielt darauf, das zivile Verhalten in der Demokratie zu entwickeln, aber ohne darauf zu verzichten, der Erziehung ihre affektive Färbung zu geben.

Ein wichtiger Fortschritt wurde in Frankreich durch das neue Gesetz S. Royal erzielt, das es erlaubt, die Art der Erziehung ausnahmslos in allen Schulen zu kontrollieren.

Das Gesetz About-Picard, vom Parlament am 30.05.2001 ratifiziert, erlaubt ebenfalls Fortschritte:

Diskussion:

Der Beitrag wird sehr begrüßt, zieht aber eine sozusagen allgemeine Kritik auf sich wegen des gemilderten Hinweises auf die Zeugen Jehovas im letzten MILS-Bericht.

Es wird bemerkt, daß die Verweigerung der Staatsbürgerpflicht bei den Zeugen Jehovas, besonders kundgetan durch das in der Sekte ständig gepredigte Verbot des Wählens, der hauptsächliche Grund für die Gegnerschaft der anwesenden Vereinigungen ist. Dieses praktischer Verbot wird als direktes Zerstören der Demokratie und daher des Geistes der Verfassung selbst gesehen. Keine «Staatsräson» (dieser Ausdruck stammt von der Vortragenden) kann und soll eine offenkundige Verweigerung der Staatsbürgerpflicht rechtfertigen. Die Vereinigungen müssen ihrer Rolle treu bleiben.

Giorgio GAGLIARDI

Zusammenfassung:

In diesem Betrag wird der derzeitige Zustand bezüglich des Verschwindens von Minderjährigen in Italien behandelt. Die Behörden veröffentlichen wichtige Zahlen, die jedoch im Großen und Ganzen hinter der Wirklichkeit auf diesem Gebiet zurückbleiben.

2.000 Minderjährige verschwanden in Italien im Jahr 1998.

Der Bericht stellt einige isolierte Fälle vor und man bezieht stillschweigend weitere Fälle mit ein, die zeigen, wie bedeutend der Handel mit Minderjährigen in Italien ist.

Man fragt sich bezüglich der eventuellen Beziehungen zwischen dem Verschwinden dieser Minderjährigen und dem Sektenphänomen, insbesondere wenn es sich um sogenannte «satanistische» oder «sadomasochistische» Sekten handelt.

Bestimmte mehr oder weniger gut überprüfte Informationen legen die Möglichkeit nahe, daß diese verschwundenen Minderjährigen in Sekten entführt worden sein könnten und daß sie gewaltsamen und blutigen Ritualen unterworfen worden sein könnten.

Am Ende des Vortrags wird eine aktualisierte Liste der «satanistsischen» Sekten in Italien vorgestellt, darin insbesondere jene, die durch die Medien wegen Verbrechen und Beziehungen zur Pädo-Kriminalität bekannt sind.

SCHWEIZ

Georges GLATZ

Zusammenfassung

Mehrere Arten der Pädophilie

1. In der gesamten Bevölkerung richtet die Pädophilie innerhalb der Verwandtschaft Verheerungen an. Ein Mädchen aus acht und ein Knabe aus zehn werden vor ihrem 18. Lebensjahr Opfer sein. Die Aggressionen gehen von gelegentlichen Ereignissen und "sanften Strategien" bis zu jenen der brutalen Vergewaltigung gefolgt von Mord.
2. Pädophilie in den Institutionen: ein «Konsumierer» schleicht sich in eine Institution für Minderjährige ein: Heime, Pfadfinder, Katechismusklassen, Sport, Heim für geistig Behinderte. Die Pädophilie in den Sekten betrifft oft diese Form und wird durch ihre festen Strukturen, Isolation, ungebührliche Beeinflussung, Verleumdung und Drohungen begünstigt.
3. Geschäftskreise industrieller Art, die leichte Gewinne anstreben. Für die Verbrecher zählen das Angebot und die Nachfrage. Das «Material», der Körper des Kindes, kostet sehr wenig, und diese Art des Geschäfts benötigt sehr wenige Zwischenhändler. Der Markt der Pornobilder bringt etwa 2 bis 3 Milliarden Dollar pro Jahr. Der gesamte Markt wird auf 7 Milliarden Dollar pro Jahr geschätzt. In Nigeria beträgt der Kaufpreis für ein Kind 500 bis 1.000 Dollar.

Die Korruption schützt diesen Verkehr.

Das organisierte Verbrechen nützt auch Adoptionswünsche aus (falsche Papiere, Anwälte als Komplizen bei der Ausfuhr Neugeborener). Wahr-falsche Papiere für falsche Vaterschaftserklärungen bei Embryonen.

In Marokko gibt es luxuriöse Zentren für Weekend-Pädophile (Vorwand: Geschäftsseminare). Eine raffinierte Struktur, die den Schutz der Polizei und der Behörden genießt.

Zeugenaussagen von Kindern beschreiben sektiererische Rituale mit immer gewalttätigeren Foltern. Eine in Bern zusammengestellte CDROM wurde an Interpol gesandt, blieb aber ohne Wirkung. Die Person, welche sie geschickt hatte, kam durch einen sehr unwahrscheinlichen Unfall ums Leben ...

Glaubwürdige Zeugenaussagen von Kindern betreffend Satanismus einschließlich Mord, wurden in Frankreich ohne Folgen zu den Akten gelegt.

Abschließende Bemerkung: Als Folge des Verschwindens traditioneller Familinemodelle sucht das Kind sie auf der Straße.

VEREINIGTES KÖNIGREICH

Ian HAWORTH,

Zusammenfassung

Selbst ein ehemaliges Opfer, hält er seit 23 Jahren Vorträge an Schulen.

Er hat ein praktisches Handbuch verfaßt, das für alle bestimmt ist, denn die Sekten wenden sich nicht nur an Jugendliche, sondern auch an Erwachsene von sehr hohem Niveau.

Im Vereinigten Königreich zählt er mehr als 500 Sekten.

Die Gefährdetsten sind die 15- bis 18-Jährigen und die aus geordneten Familien.

Er kann nur Privatschulen aufsuchen, denn die öffentlichen Schulen haben dafür keine Mittel.

Die Idee einer öffentlichen Aktion wurde durch Pro-Sekten-Organisationen verhindert.

Diskussion:

Ein Sprecher sagt, die russische Erfahrung sei sehr verschieden: Die Rekrutierung erfolgt vor allem bei Jugendlichen unter 15, deren Mutter arbeitet.

VEREINIGTES KÖNIGREICH

Simonetta HORNBY

Zusammenfassung:

Das Vereinigte Königreich ließ sich mit der Ratifizierung der Universellen Erklärung der Menschenrechte und dann mit der Konvention über die Kinderrechte (die von den USA und von Somalia nicht ratifiziert wurde) sehr viel Zeit.

Im Vereinigten Königreich wurde die Europäische Konvention über die Kinderrechte am 2. Oktober 2000 ratifiziert.

Artikel 3 verbietet entwürdigende Behandlung.

Dies hat einige juristische Erfolge ermöglicht, besonders gegen ein Mitglied einer kleinen «christlichen» Sekte, das angeklagt wurde, der Kinder hart zu schlagen. Dieser Mann gab vor, er bestimme selbst, was seine Menschenrechte seien.

«Wir müssen hart und bescheiden arbeiten, damit wir als Anwälte unsere Bestätigung erhalten. Wir müssen die Gerichte erziehen. Sie lieben das nicht.»

Diskussion:

Mehrere Teilnehmer ergreifen das Wort. Das Ergebnis:

• man muß sich auf Art. 17 der Europäischen Konvention der Menschenrechte berufen
• man muß die internationale juristische Zusammenarbeit entwickeln
• Simonetta HORNBY schlägt eine europäische Enquete darüber vor, was die Staaten unternehmen, um die Kinder zu schützen.

FRANKREICH

Jean-Pierre JOUGLA

Anwalt, pädagogischer Mitverantwortlicher des Universitätsdiploms für Viktimologie in Verbindung mit Sektenschäden - Medizinische Fakultät Lyon I

Zusammenfassung

Stets auf der Suche nach der Ansehen, erhält für die Kulte die Maske der «sozial nützlichen Rolle» eine wachsende Bedeutung. Die Gerichte, die nur den strafrechtlichen Aspekt kennen (Scheidungsstreitigkeiten, Besuchsrecht der Kinder), haben die Tendenz, die Gefährlichkeit für das Kind in jenen Gruppen zu mißachten, die sich um niemanden kümmern. «In meiner Rechtssprechung wurde meine Tätigkeit zugunsten der Kinder als Verletzung der Freiheiten aufgefaßt».

Um mich verständlich zu machen, spreche ich vom Projekt "Kinder in Sekten" wie über Politik.

In der Sekte gibt es ein Zusammenfallen der Gewalten: Der Guru ist Gesetzgeber, Exekutive und Richter zugleich. Bei den Zeugen Jehovas ist das Kind als Opfer, ebenso wie der Erwachsene, dem Ältestenrat unterworfen, ohne Anwalt und ohne Berufung. Aber es ist schwierig, das Zugeständnis zu erreichen, daß eine Mißhandlung zur Unterwerfung und schließlich zur Verweigerung des Zugangs zu den Bürgerrechten führt,

Wichtigkeit des Artikels 9 der Empfehlung 1.412 des Europarates, welche dem Schutz der am meisten durch Sekten Verwundbaren im Falle der Indoktrinierung durch Gehirnwäsche eine große Wichtigkeit zuerkennt

In Frankreich können die Gesetze Ségolène Royal und About-Picard angewendet werden, um die Behörden die Wirklichkeit begreifen zu lassen, besonders bezüglich des Schutzes der am meisten Verwundbaren.

Das Sektenproblem ist für die Demokratie entscheidend. Das Kind auf die Ebene eines Gegenstandes zu reduzieren, es zu einem Nicht-Bürger zu machen, ist eine der ärgsten Mißhandlungen.

Diskussion:

Eine Teilnehmerin, Anwältin in Barreau, betont das Interesse an der Lehre der Viktimologie in Beziehung zu Sektenschäden an der medizinischen Fakultät Lyon I. Der Unterricht wird an drei Tagen monatlich erteilt. Sie wünscht, daß diese Aktivität im Ausland bekannt wird.

In Frankreich, sagt sie, fehlen Spezialisten. Die Mehrzahl der Untersuchungsrichter an den Tribunalen haben von Sektenwesen keine Ahnung.

Bemerkung: Jaques Richard lenkt die Aufmerksamkeit darauf, daß es Sache der FECRIS wäre, sich mit der Internationalen Vereinigung der Polizei in Verbindung zu setzen, die etwa 300.000 Mitglieder in 54 Ländern hat. Anschrift: 28 Avenue de Friedland, 75017 Paris.

FRANKREICH

Sonya JOUGLA

Zusammenfassung:

Sie arbeitet seit 25 Jahren mit Kindern, die von ihren Eltern hergebracht werden, die über ihre Entwicklung als Folge einer Sektenepisode der Eltern oder einer der beiden Elternteile beunruhigt sind.

Wiewohl ein Kind in einer Sekte immer unter psychischer Mißhandlung leidet, können sich seine Eltern (die selbst Opfer des Sekteneinflusses sind) der Leiden ihres Kindes nicht bewußt sein. Sie stellen daher keine Foderungen nach psychotherapeutischer Behandlung, zum Unterschied von geschiedenen oder verheirateten Eltern eines Sektenanhängers.

Die Schwere der Probleme hängt von 5 Faktoren ab:

1. vom Grad des Zwangs (der manchmal schon vom fötalen Stadium an beginnt).
2. von der Art der mißhandelnden Akte (Schwere, Wiederholung, Dauer).
3. von der Absicht des Aggressors, der Urhebers (Eltern oder Mitglied der Sekte), dem psychischen Entwicklungsniveau des Kindes, seiner Verletzlichkeit, seiner Widerstandskraft, seiner Fähigkeit, auf mißhandelnde Akte zu reagieren, sein vorhandendes oder nicht vorhandenes Schuldbewußtsein.
4. dem Alter des Kindes zur Zeit der Mißhandlungen.
5. dem Grad der sektiererischen Verwicklung der Umgebung.

DEUTSCHLAND

Inge MAMAY

Zusammenfassung

Fallstudie eine 22-jährigen Frau, die eine satanistische Sekte verließ

Völlige Unfähigkeit zur geringsten Initiative, gleichsam Amnesie.

Sie wurde an der Schule durch einen Kameraden rekrutiert.

In der Sekte: Sexueller Mißbrauch, Teilnahme an Ritualen der Folterung, darunter eines Babys, um ihre «Loyalität» zu beweisen. Ebenso durch Anzünden ihres Elternhauses.

Sogar nach dem Aufenthalt im Zentrum «Odenwälder Wohnhof», dann in einem anderen, nach mehreren Monaten psychotherapeutischer Versuche, betrachtete sie sich noch immer als Mitglied der Gruppe, da sie sich in dieser Floating-Time fragte: «Werden sie mich noch aufnehmen?»

Wohlverstanden verweigerte sie alle Erklärungen gegenüber der Polizei.

Die Praktiken des Zentrums scheinen besonders liberal zu sein; die Bewohner haben Kontakt mit der bäuerlichen Bevölkerung der Umgebung, die wohlwollen und kooperativ ist.

Ausflüge in den Wald, Jogging, Radfahren, Schlittschuhlaufen.

Die Bewohner werden eingeladen, ihr Tagebuch zu schreiben, zu sagen, ob sie die Techniken der mentalen Manipulation verstehen, und zu schreiben, warum sie ihre gemeinsame Gruppe verlassen haben.

Derzeit hat das Projekt eine Bundesunterstützung für eine Periode von 5 Jahren

Bemerkung: Später erhielt FECRIS von Inge Mamay einen Brief, in dem sie schrieb, das Verhalten der jungen Frau habe vermutlich zumindest teilweise auf Simulation beruht.

VEREINIGTES KÖNIGREICH

Rod MARSHALL,

Im Vereinigten Königreich gibt es einen gesetzlichen Rahmen für den Schutz des Kindes durch die örtlichen Behörden.

Die Sicherheit des Kindes wird als vordringlich betrachtet. Jedoch wird die Vergewaltigung durch eine Gruppe nicht anerkannt.

Derzeitige Enquete bezüglich des Todes von Victoria in der «Universellen Kirche des Reiches Gottes», wo die Sekte den Schluß gezogen hatte, daß sie exorziert werden müsse.

Die Kirche rechtfertigt unter ihrer religiösen Maske ihre Mißbräuche, indem sie dem Kind die Schuld gibt. Kontext: Minimierung der Frauenrechte, Disziplin sehr streng.

Das Kind kann sich nicht darüber ausdrücken, daß es sich in einer Sekte befindet, und es möchte seine Eltern schützen.

Die offiziellen Dienste sollten aus solchen Fällen ihre Lehren ziehen.

In London wurde ein Leichnam ohne Glieder in der Themse gefunden. Dies war ein Zulu-Opfer, das zeigte, daß man aus den abgeschnittenen Gliedern «Medikamente» verfertigte.

Im Vereinigten Königreich gibt es wenige Politiker, die bereit sind, sich diesen Problemen zu stellen. Tragödien sind zu erwarten.

SPANIEN

Miguel Perlado Recacha

Betont den Kommunikationsmangel zwischen Eltern und Kindern. Man muß in der elterlichen Funktion einen Diskussionsraum wiederherstellen.

Die Kreativität des Kindes sollte nicht unterschätzt werden, sie verleiht ihm die Fähigkeit, einer Situation Herr zu werden.

Vermeidung von voreiligen Etikettierungen.

Es gibt sehr wenige Studien betreffend die Auswirkung des Sekteneinflusses auf die Kinder.

SERBIEN – ehem. JUGOSLAWIEN

Bratislav PETROVIC

Zusammenfassung

Die heutigen Sekten erzeugen ein neues Feld der sozialen Psychiatrie.

Sie produzieren sehr oft eine neue Form physischer und psychischer Abhängigkeit, begleitet von einem wahrhaftigen Entzugssyndrom.

Der Autor stellt zwei Modelle der Erzeugung von Abhängigkeit vor: Das psychologische Modell und das neurophysiologische / biochemische Modell, als die Folgen der mentalen Manipulation, der psychophysischen Destabilisierung und schließlich der Psycho-Traumatisierung eines Mitgliedes, das Opfer der Sekte wurde. Er erklärt die Rolle interner Opiate: der Endorphine und der Enzephaline.

Nach den Forschungen der N.A.J.T zeigen 86 % der Anhänger Symptome der Psycho-Traumatisierung als eine emotionelle und kognitive Verletzung.

SERBIEN – ehem. JUGOSLAWIEN

Bratislav PETROVIC

Zusammenfassung

In Jugoslawien, d.h. Serbien und Montenegro, erfolgte das Eindringen sektiererischer Bewegungen seit dem Beginn der Neuzigerjahre.

Der Autor betont den sehr ungünstigen psychologischen, sozialen, ökonomischen, politischen, spirituellen und konfessionellen Zusammenhang, um die Ausbreitung und Zunahme sektiererischer Gruppen in Jugoslawien verstehen zu lassen.

Kinder und Minderjährige sind sehr verwundbar und die mentalen Manipulationen verursachen sehr schwere Psycho-Traumata in dieser Altersgruppe, die sich im vollen Prozeß der emotionellen, intellektuellen, sozialen, spirituellen und psycho-sexuellen Reifung befindet.

Deutschland

Jürgen ZILLIKENS, Jurist, Vizepräsident von KIDS e.V. - Leverkusen

Zusammenfassung

Die Vereinigung setzt sich besonders bei Sorgerechtsfällen im Milieu der Zeugen Jehovas ein.

Das deutsche Recht erlaubt nur ein Einschreiten bei bereits aufgetretenen negativen Folgen.

Er weist auf den Schutz der Güter und auf das Recht der Persönlichkeitsbildung hin.

Urteil 1994 in Frankfurt: Wenn eine Sekte zu einer autoritären und antibürgerlichen Erziehung führt, dann erteilt der Staat jenem Elternteil das Sorgerecht, der nicht der Sekte angehört. Die Religionsfreiheit wird also auf den zweiten Platz verwiesen, überhaupt wenn sie [die Religion] die Leute in «gute» und «schlechte» einteilt.

Auf jeden Fall sind die Entscheidungen der Justiz wenig klar, denn die Richter sind sehr auf die Religionsfreiheit versessen und ignorieren die manipulativen Techniken.

Außerdem sind die Sekten gut darauf vorbereitet, vor Gericht ein konformes Gesicht zu präsentieren, dank der Unterstützung durch eine in den USA hergestellte Broschüre.

Folgend auf den parlamentarischen Bericht hat KIDS vom Parlament verlangt, daß die Behörden eine sofortige Ausbildung erhalten sollten. Der Gesetzgeber hat zugestimmt, aber es wurde noch nicht angewendet.

Die antidiskriminatorische Gesetzgebung stellt ein weiteres Hindernis dar.

Unsere Rolle ist es, den Staat zu warnen, das Kind nicht mit dem Bade auszuschütten.