ABSTRACT Charles BERLINER
ABSTRACT
BELGIEN
Charles BERLINER
– Vorsitzender der Association des Victimes des Pratiques Illégales de la Médecine (A.V.P.I.M.) [Verein der Opfer der illegalen Ausübungen des Arztberufes]
Darstellung von konkreten Fällen
- Als Einleitung hat Dr. Berliner, Arzt für Allgemeinmedizin und Praktiker der manuellen Medizin, zunächst das Recht der Kranken auf die beste Medizin bekräftigt, die seines Erachtens diejenige ist, die von diplomierten Ärzten angewendet wird. Danach hat er seine Einstellung zu den nicht-wissenschaftlichen Heilkunden bekannt gegeben und die Bedingungen bestimmter Abweichungen der sogenannen „sanften“ Medizinen von den „harten“ Medizinen genannt.
- Dann hat er sein Referat um die Darstellung zweier Fälle von Patientinnen entwickelt, die solchen perversen Auswüchsen zum Opfer gefallen waren.
- Im ersten Fall handelt es sich um ein kleines mongoloides Mädchen mit einem Herzfehler und mit Leukämie. Ihre Mutter, die unter die Fuchtel einer Heilpraktikerin und eines homöopathischen Arztes geraten war, verweigerte ihr unter deren Einflüssen die notwendige Behandlung. Da dem Kind jede Herzoperation, jede ärztliche Betreuung, die ihres Namens würdig gewesen wäre, und jede Chemotherapie entzogen blieben, musste es sterben. Der Fachreferent hat über die neo-mystischen Interpretationen der Heilpraktikerin über die Kranke, ihre Pathologien und ihren Tod berichtet. Er hat auch den philosophisch-medizinischen Kontext dieser Sache beschrieben: Aggressive Einstellung gegen die klassischen Medizin, Herunterspielen der Symptome zugunsten der mutmaßlichen Gründe der Krankheiten, Herunterspielen des Todes durch Bezugnahme auf die Reinkarnation. Danach hat er die Gründe der Mutter für ihre Ablehnung der klassischen Medizin erklärt und auf die Kunstfehler des homöopathischen Arztes hingewiesen, der in Abhängigkeit von der Heilpraktikerin geraten war, deren Lebenslauf vom Redner auch beschrieben wurde. Dr. Berliner hat diesen Teil schließlich beendet, indem er die verschiedenen durch diese Situation aufgeworfenen Fragen anschnitt: Insbesondere die Frage der Gründe dafür, daß die Homöopathie solchen Auswüchsen ausgesetzt ist. Er hat auch die Rolle der Medien, ihre erwiesene Bedeutung aber auch manchmal ihre Grenzen angeschnitten.
- Im zweiten Fall handelt es sich um eine 39jährige Frau mit einem sehr bösartigen Brustkrebs. Sie lehnte die operative Entfernung und die notwendige Behandlung ab. Sie wurde in ihrer Ablehnung von Dr. X, einem Verfechter der HAMER-Theorien, bestätigt, laut denen jeder Krebs ausschliesslich psychischen Ursprungs und somit kein Fall für eine ärztliche Behandlung sei. Dr. X hat es übrigens nicht versäumt, in der persönlichen und familiären Geschichte seiner Patientin Erklärungen – darunter waren einige karmischer Art – für ihren Krebs zu finden. Infolge zweier Klageerhebungen – eine durch den Ehemann der Kranken, die andere durch ihren Frauenarzt – bestellte der Vorstand der Ärztekammer mehrmals Dr. X und erreichte, dass die Patientin einen Psychiater aufsuchte. Dank dessen konnte sie sich von der Beeinflussung durch Dr. X lösen und sie nahm die für ihren Zustand geeignete Behandlung an. Nachdem er die Effizienz des Eingreifens des Vorstands der Ärztekammer betont hatte, erörterte der Redner ausführlich die von Dr. X getroffenen Entscheidungen, insbesondere sein Abstreiten des Bestehens des AIDS-Virus. Er hat auch an die Zusammenhänge zwischen den Theorien des Dr. HAMER und denjenigen des Dr. SABBAH erinnert. Zum Schluss hat er bestimmte Verfechter des Anti-Impfung-Prinzips und die Beziehungen eines von ihnen zu einem Abgeordneten und Mitglied des Gesundheitsausschusses des Europaparlaments erwähnt.
- Dr. Berliner hat schließlich dazu aufgefordert, die Aktionen zur Ausschaltung dieser gesundheitlichen Auswüchse fortzusetzen, die seines Erachtens der Sekten Achillessehne sind.
Diskussion: bestimmte Fragen, die diesem Beitrag folgten, haben Dr. GRUNWALD, Mitglied des Vorstands der frz. Ärztekammer, dazu gebracht, die Impfungspolitik und die Bedingungen für die Arzneimittelzulassung in seinem Land zu präzisieren.