ABSTRACT Josep Mª JANSÀ

ABSTRACT

SPANIEN

Josep Mª JANSÀ

– Arzt, Medizinischer Forscher und Koordinator bei AISMiguel PERLADO

– Psychologe und Psychotherapeut, Mitglied der AISAIS : Atención e Investigación de Socioadicciones (Beachtung und Erforschung sozialer Abhängigkeiten)

Die Sekten unter der Perspektive der sozialen Abhängigkeit

  • Im ersten Teil seines Vortrags hat Dr. JANSA die Charakteristika der Drogensucht angegeben, dann hat er die Gemeinsamkeiten zwischen dieser Sucht nach Drogen und der Sucht nach Gruppen dargestellt:
    • Beide kommen durch einen Zwangsgedanken an den Gegenstand der Abhängigkeit, einen Verlust des Interesses an allem, was dieser Sucht fremd ist, eine Verleugnung des Problems als auch durch darauffolgende Änderungen in den verschiedenen Lebensbereichen des abhängigen Subjektes zum Ausdruck.
    • Beide betreffen Personen vergleichbaren Lebensalters und werden von der Persönlichkeit des Subjektes beeinflusst. Letztere wird nämlich dazu beitragen, die Person entweder auf die Abhängigkeit oder auf die Kompensation zu richten. So wollte der Redner unbedingt daran erinnern, dass die Zugehörigkeit nicht systematisch zur Abhängigkeit führt. Er hat präzisiert, dass der Begriff der Abhängigkeit von Gruppen im Augenblick auf empirischen und klinischen Protokollen und noch nicht auf neurobiologischen Daten gegründet war
  • Anschließend hat der Redner über das Problem der Sozio-Addiktionen gesprochen. Er hat sie zuerst als Störungen der Abhängigkeit definiert, die mit vielen menschlichen Tätigkeiten zusammenhängen, die Freude bereiten oder eine Funktion der psychischen Strukturierung ausüben, und dies ohne Einnahme von chemischen Substanzen. Dann hat der Redner acht mögliche Kategorien von Sozio-Addiktionen zitiert, zu denen die Sucht nach Personen zählt, die unter anderem die Abhängigkeiten von Gruppen (z. B.: die zwingenden Sekten) und die zwischenmenschlichen Abhängigkeiten einbezieht.
  • Dann hat Dr. JANSA seine Darstellung auf die Gruppen gerichtet, die psychische Manipulation ausüben (GPM). Zunächst hat er erklärt, warum er diesen Ausdruck dem von zwingenden Sekten vorzieht. Dann hat er die Gemeinsamkeiten zwischen den Süchten nach GPM und den anderen sozialen Süchten einzeln aufgeführt, und er hat die spezifischen Besonderheiten der Süchte nach GPM beschrieben. Der Redner hat auch eine von 0 bis 10 eingeteilte Skala für den Grad der Abhängigkeit (GPM) vorgestellt und hat anerkannt, dass jede Abschätzung der Abhängigkeiten die Einflüsse des Umfeldes auch berücksichtigen müsste.
    Dann hat er die verschiedenen Arten der Abhängigkeit von Personen angegeben und vor der steigenden Anzahl der Fälle von zwischenmenschlichen Abhängigkeiten, z. B. von Therapeuten, Psychologen, usw. gewarnt.
    Dann hat der Redner die elf Kriterien vorgestellt, die das von AIS benutzte Schema für Diagnosen bilden, um die Sucht nach GPM und den anderen persönlichen Beziehungen abzuschätzen.
    Schließlich hat er andere Formen des Zusammenhalts von Gruppen erwähnt, wozu die Banden zählen, und er hat deren Charakteristika mit denen der GPM verglichen.
  • In seiner Schlussfolgerung hat Dr JANSA auf der Notwendigkeit einer Anpassung an die große Veränderlichkeit der GPM-Phänomene bestanden (Erhöhung der Anzahl der Fälle und deren Komplexität, Erscheinung neuer Formen von Abhängigkeiten). Diese notwendige Entwicklung ist seines Erachtens nur durch eine Entwicklung der Forschung über diese Phänomene und durch eine bessere Anpassung der therapeutischen Lösungen möglich.

Diskussion:Der Meinungsaustausce hat sich um die Bedeutung und die Benutzung der Termini Sucht [Addiktion] und Abhängigkeit gedreht. Eine Frage hat auch Dr. JANSA dazu gebracht, eine Liste von einschlägigen Literaturhinweisen vorzustellen.