Picotin DE

Die Einsiedler von Montflanquin und Oxford

 

Die juristischen Schwierigkeiten einer internationalen Affäre „vom Südwesten Frankreichs nach Oxford: ein französischer Guru wird in der Schweiz verhaftet, während eine ganze Familie unter Einfluss, seit acht Jahren zurückgezogen, ruiniert in Oxford verkommt“.

 

 

Daniel Picotin

Anwalt beim Berufungsgericht von BORDEAUX

 

Im Dezember 2001, nach Weihnachten, wollte sich eine in Aquitanien bekannte aristokratische Familie aus der Welt zurückziehen, indem sie sich in ihr Schloss MARTEL in der Gemeinde MONFLANQUIN im Departement LOT-ET-­GARONNE verkroch.

 

Elf Personen aus drei Generationen, von Guillemette de VEDRINES, geborene d’ADHEMAR, damals 89 Jahre alt, bis zur kleinen Diane de VEDRINES, damals 16, haben sich einfach und schlicht aus der Welt zurückgezogen, indem sie ihre beruflichen Tätigkeiten aufgaben, sich von ihren üblichen Beziehungen lösten und sich von ihren Gatten bzw. Gattinnen trennten.

 

Diese außerordentliche Situation ist umso bemerkenswerter, als die Familie in LOT-ET-GARONNE bekannt und sozial integriert war, aber auch in BORDEAUX, wo Doktor Charles-Henri de VEDRINES, etwa 50 Jahre alt, ein bekannter geburtshilflicher Gynäkologe war und außerdem Kandidat für die städtischen Wahlen von 1995 auf der Liste des Bürgermeisters und ehemaligen Premierministers Alain JUPPE.

 

Die gesamte Familie und die Freunde waren geteilt zwischen Verblüffung und Unverständnis.

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Radio, Fernsehen und Zeitungen widmeten diesem Geheimnis mehrere Reportagen unter dem Titel „DIE EINIEDLER VON MONFLANQUIN“.

 

Bevor man zu einer menschlichen Lösung dieser komplexen Angelegenheit im Jahre 2009 gelangte, mehr als acht Jahre nach Beginn, wurden vielfache Hindernisse denen in den Weg gelegt, die versucht haben, sie zu befreien und die Justiz weiterzubringen.

 

  1. Das Unverständnis der Justiz und der Umgebung 

 

Zu Beginn des Jahres 2004 kam Jean MARCHAND, der Gatte von Ghislaine de VEDRINES, zu mir, um mir diese erstaunliche Geschichte zu erklären.

 

Es leuchtete mir sofort ein, dass es sich nur um eine Angelegenheit mentaler Manipulation handeln konnte.

 

Angesichts der Qualität der Opfer dieser Situation und ihrer Anzahl im Schoß derselben Familie durch drei Generationen handelte es sich außerdem um ein Schulbeispiel, meines Wissens einzigartig in Europa.

 

Es ist eine Situation, die der Öffentlichkeit aber auch Fachleuten verständlich zu machen schwierig ist, da in diesem Fall die Justiz während acht Jahren praktisch blind blieb, trotz der verschiedenen Maßnahmen, die ergriffen werden konnten, vor allem von der ADFI [1] von LOT-ET-GARONNE oder mir selbst als Anwalt der Nebenkläger.

 

Es gab wohl einen Versuch, die Großmutter, Frau Guillemette de VEDRINES, unter Vormundschaft zu stellen, aber die Psychologin und der Sachverständige für geschützte Erwachsene haben diese als völlig bei klarem Verstand betrachtet.

 

Was die verschiedenen Möglichkeiten der Gendarmerie betrifft, so stießen diese auf ein wahrhaftes Unverständnis unter dem Vorwand, dass Erwachsens gerne leben konnten wie sie wollten und sich aus der Welt zurückziehen konnten, wenn sie es wünschten … Bestimmte Personen der befreundeten Umgebung fügten sogar hinzu: „sie sahen sehr glücklich aus“.

 

Eine Untersuchung im Interesse der Familie, die auf Antrag einer Freundin durchgeführt wurde, um die Lage von Christine de VEDRINES zu überprüfen, stellte sich als zu oberflächlich heraus, da die Antragstellende in Gegenwart eines Mitglieds des Familienclans befragt wurde, das unter Einfluss stand …

 

Dennoch konnte man ziemlich schnell erkennen, dass die Verhaltensänderung der Familie mit der Ankunft einer problematischen Person in ihrer Umgebung verbunden war, Thierry Pascal TILLY, der die Bekanntschaft von Ghislaine de VEDRINES Gatten MARCHAND gemacht hatte, während sie eine Sekretärinnenschule „La femme secrétaire“ in der Rue de Lille in PARIS leitete.

 

Dieser Mensch, der „durch Mauern ging“, hatte etwa ein Dutzend verschiedener Fehler gemacht, stand unter einem vom Handelsgericht ausgesprochenen zehnjährigen Verbot geschäftlicher Tätigkeit und ebenso unter einer bedingten Gefängnisstrafe wegen Missbrauch von Gesellschaftsvermögen.

 

  1. Eine Nichtanpassung des französischen Rechts

 

Die ersten Klagen, die von Jean MARCHAND eingebracht wurden, wurden von der Justiz von Lot-et-Garonne kaum ernst genommen.

 

Auch die Klage, die er als Vorsitzender der Vereinigung „MUSIK IN GUYANA“ [2] eingebracht hatte, die die Entwendung von etwa 20000 Euro an öffentlichem Geld betraf, deren Aktiva sich auf dem Konto des betrügerischen Manipulators wieder fanden, hatte keine Wirkung….

 

Seitdem ich im Besitz der Akten war, habe ich meinem Klienten vorgeschlagen, sich im März 2004 mit dem Prokurator der Republik von AGEN zu treffen

 

Trotz des guten Willens dieses Beamten sind wir grausam an der juristischen Realität der Sinnlosigkeit gescheitert, angesichts der Frage der mentalen Manipulation.

 

Tatsächlich hatte das französische Parlament gezögert und sich dann geweigert, diesen Begriff in das Strafrecht einzuführen, wie dies ursprünglich vom Abgeordneten Eric DOLIGE gefordert wurde, und nur ein Verbrechen des Missbrauchs der Schwäche und der Unwissenheit, Artikel 223-15-2 des Strafrechts (Gesetz vom 12. Juni 2001) wurde eingeführt; die Schwierigkeit besteht darin, dass das Opfer selbst Klage erheben muss, während in dieser Art von Fällen „der Anhänger unter Einfluss“ offenbar dieses wenig beneidenswerte Schicksal akzeptiert, das ihm bereitet wird … Gerade das ist der eigentliche Gegenstand der mentalen Manipulation!

 

Folglich hat sich die Staatsanwaltschaft angesichts dieser Situation von Erwachsenen, die ihre Lebensweise von heute auf morgen verändert hatten, für machtlos erklärt.

 

Die Situation war umso beunruhigender für die Behörden, weil Thierry TILLY nicht mit den Personen zusammen wohnte, die unter seinem Einfluss standen und bisweilen mehrere Tage in ihrem Schloss, dessen sämtliche Fensterläden geschlossen waren, eingesperrt blieben.

 

Tatsächlich war man zu spät darauf gekommen, dass der Guru hauptsächlich über Telefon und Internet agierte, indem er von der Gesamtheit der Gruppenmitglieder, die er außerdem des Zeitbegriffs beraubt hatte, indem er ihre Uhren und Kalender konfisziert hatte, täglich schriftliche Berichte verlangte.

 

Unter den Originalitäten dieses Aktes erschien so ein „Internet-Machteinfluss“ durch ein Individuum, begabt mit einer seltenen Fähigkeit der Überredung, um ein Opfer nach dem anderen herumzukriegen, indem er gleichzeitig ihre Kraft und ihre Schwäche benützte.

 

Der Prokurator der Republik hat sich damit begnügt, eine finanzielle Enquete in Gang zu bringen, die während fünf Jahren Schritt für Schritt das Drama des Verkaufs der großen Mehrheit des Besitzes der Familie VEDRINES verfolgen wird, deren globaler Schaden auf 4,5 Millionen Euro geschätzt werden kann.

 

Ohnmächtig haben wir in vollem Bewusstsein der Situation von ferne der langen Höllenfahrt dieser Familie zugesehen, die sich schließlich im Lauf der Zeit psychologisch, materiell und beruflich ruiniert wieder fand.

 

Der Begriff der mentalen Manipulation sollte auch in das Zivilrecht Eingang finden, als eine besondere Art des Mangels von Zustimmung, die es ermöglichte, auf dieser Ebene auf vergangene Akte zurückzugreifen, insbesondere den Verkauf von Immobilien.

 

Ich habe im März 2010 vor dem GERICHT VON AGEN eine Klage eingebracht, die es auf die Annullierung des Verkaufs der Schlosses von Martel abgesehen hat, dessen Eigentümer die VEDRINES seit mehreren Jahrhunderten waren und das die Wiege der Familie darstellt.

 

Dieses Schloss wurde unter unglaublichen Bedingungen verkauft, als mehrere Mitglieder der Familie zu Nahrungs- und Schlafentzug gezwungen wurden; die am meisten Betroffene war Christine de VEDRINES, die während etwas zehn Tagen regelrecht gefoltert wurde.

 

Dieser Prozess zieht den Notar in die Sache hinein, der die Akten geregelt hat, und jene, die das Schloss (nicht teuer) gekauft haben; diese Angelegenheit wird nicht leicht zu führen sein, weil die Käufer nicht jene sind, die gefoltert haben, und es wird interessant zu sehen sein, wie die Gerichte sich in diesem Fall angesichts des Fehlens von einschlägiger Rechtssprechung verhalten werden.

 

Da die Gurus und andere psychologischen Manipulateure oft einen Vorsprung in den Geisteswissenschaften haben, ist es wünschenswert, dass sich die napoleonische Zivilgesetzgebung ebenso mit der Zeit entwickelt.

 

 

III.         Die Schwierigkeiten der internationalen Zusammenarbeit

 

Die Aufeinanderfolge von drei Untersuchungsrichtern zuerst in AGEN und dann in BORDEAUX hat es dieser für Geldwäsche offenen Affäre nicht erlaubt, vorwärts zu kommen, auch nicht als es zwei Mitgliedern der Familie im Januar 2008 gelungen war, auszubrechen, aber sie waren nicht in der Lage, juristisch zu kämpfen, weil sie psychologisch erschöpft waren.

 

Philippe de VEDRINES wurde außerdem von der Justiz als „unterstützter Zeuge“ und nicht als Opfer vorgeladen.

 

Es musste schließlich der telefonische Kontakt abgewartet werden, den ich direkt mit Christine de VEDRINES herstellen konnte, damit ihre Familie und ich selbst entschieden, dass sie Hals über Kopf ENGLAND verließ, um in FRANKREICH Klage erheben zu können und dem Griff TILLY’s zu entkommen; tatsächlich erlaubten ihr ihre Identitätspapiere, in OXFORD arbeiten zu können (90% ihres Lohns, wie jener der anderen Mitglieder der Gruppe, wurden von dem Betrüger besteuert).

 

Die Ankunft von Frau C. de VEDRINES in BORDEAUX, die ihren Gatten, ihre drei erwachsenen Kinder, ihre Schwägerin und Neffen und ihre Schwiegermutter hatte zurücklassen müssen, erlaubte eine wahrhaftige Prüfung der Angelegenheit durch die Justiz.

 

Tatsächlich hatten wir diesmal eine Klägerin wegen Missbrauch der Schwäche und Betrugs, aber außerdem gaben die Enthüllungen über im Januar 2008 erlittene Folterung, nebst sechs Monate Isolation in einem Zimmer, einen wahren Beschleunigungsstoß: da die Taten als kriminell qualifiziert wurden, konnte der mutmaßlich Guru eine Gefängnisstrafe bis zu lebenslänglich erhalten, aussprechbar vom Schwurgerichtshof.

 

Der Untersuchungsrichter Stéphane LORENTZ ließ, nachdem er den Zustand der Nebenklägerin Christine de VEDRINES aufgenommen hatte, ab Mitte April 2009 einen internationalen Haftbefehl ausstellen.

 

Es gab dann eine neue Reihe von Schwierigkeiten, die von neuem das Verfahren während sieben Monaten nicht von der Stelle kommen ließen, trotz der Risken, die der Justiz durch die Berichte über den Ausgang der Krise mitgeteilt wurden, erstellt von der Psychoanalistin und der Viktimologin-Kriminologin, die in diesem sensiblen Prozess mit mir zusammenarbeiteten.

 

Tatsächlich erwies sich, dass ENGLAND das SCHENGEN-Abkommen nicht unterzeichnet hatte, aber vor allem dass die europäische juristische Zusammenarbeit sich auf eine Rahmenentscheidung vom 13. Juni 2002 stützt, die eine Übertragung der Gesetzgebung in jedes Land erfordert.

 

In dieser Angelegenheit musste der Untersuchungsrichter wiederholt diese Forderungen der Zusammenarbeit mit der britischen Justiz neu formulieren, und war erfolglos, da mehrere Gründe dagegen sprachen.                                                                                                             .

 

Ø      Der Begriff der Sequestration (Freiheitsberaubung) aus dem Französischen erwies sich in England als unbrauchbar

Ø      Das französische Delikt des Missbrauchs der Schwäche gibt es im englischen Recht nicht.

Ø      Der Untersuchungsrichter durfte nicht einmal britisches Territorium betreten, wenn auch nur, um Durchsuchungen vorzunehmen, denn es wurde von ihm gefordert, genau und von vornherein aufzulisten, was er suchte….Schwer zu erraten, was das Safe des Guru enthalten könnte, wohl wissend, dass dieser während zehn Jahren juristische nebelige Montagen und zahlreiche Kombinationen vervielfacht hatte!

 

Und schließlich die verschiedenen juristischen Logiken, die Praxis des Common Law, ein Fehlen des Fassungsvermögens, sogar des guten Willens, haben die Maschine völlig blockiert, was dazu führte, dass der europäische Haftbefehl, vom französischen Richter ausgestellt, im Vereinigten Königreich niemals angewendet wurde!

 

Nicht einmal die Übergabe der Akten an Eurojust in Den Haag, wohin der Untersuchungsrichter sich begab, erlaubte es, die englische Justiz zu überzeugen, die französischen Schritte für gültig zu erklären, und schließlich war es einer Unbesonnenheit des Gurus, dem die Identitätspapiere zweckmäßiger Weise ausgehändigt wurden, zu verdanken, dass Ende Oktober 2009 anlässlich einer Reise von TILLY seine Verhaftung in ZÜRICH möglich war.

 

Dieses Mal, wie im Fall des Regisseurs POLANSKI, wendete die Schweizer Justiz den internationalen Haftbefehl an und verhafteten den Betreffenden auf der Stelle in ZÜRICH; er verzichtete auf den möglichen Einspruch und stimmte seiner Auslieferung an FRANKREICH zu, was ihm seit diesem Datum ein Festhalten in der Haftanstalt von GRADIGNAN (Gironde) und seine Anklage bescherte.

 

Nicht einmal die wirklichen und wiederholten Bemühungen des Verbindungsrichters zwischen FRANKREICH und ENGLAND erlaubten die Beseitigung der Schwierigkeiten zwischen der französischen und der britischen Justiz.

 

Sicher hat jedes juristische System seine berechtigte Logik, aber es ist klar, dass in der Praxis die europäische juristische Zusammenarbeit auf diesem Gebiet ohne Rücksicht auf die menschliche Situation der Opfer nicht funktioniert hat.

 

Nachdem die Verhaftung des Guru erfolgt war, war ich weit davon entfernt, mit diesem schwierigen Thema fertig zu sein, denn sieben Personen verblieben immer noch unter dem „mentalen Einfluss“ des Guru, trotz seiner Fernhaltung.

 

  1. Die Einsamkeit in der Mission der Ausstiegsberatung

 

Die „Bergung“ der sieben Franzosen, die in England geblieben waren, nach der Einkerkerung von TILLY erforderte zwei Aktionen von 5 Tagen an Ort und Stelle im November und Dezember 2009, vorbereitet von psychologischen Spezialisten.

 

Zu Beginn planten wir ein „Exit Counseling“ (eine Ausstiegsberatung) unter Deckung des Richters, der, indem er sich jenseits des Ärmelkanals begab, jedes der Opfer befragen konnte, was uns vielleicht erlaubt hätte, einzugreifen.

 

An den folgenden Tagen überzeugten uns mehrere Fernsehrreportagen, dass in Wirklichkeit die Mitglieder der Familie, von denen sechs in OXFORD und eines in BRISTOL wohnten, gegenüber ihrem Mentor in derselben geistigen Verfassung waren.

 

Da die verschiedenen Hilfeansuchen an den Staat und die Justiz nichts gebracht hatten, musste ich also die Verantwortung übernehmen, zwei Familienmitglieder, die die Gruppe verlassen hatten (und die am besten in der Lage sind, die Situation verständlich zu machen), mit einem spezialisierten Team zu begleiten, das entsprechend den Umständen aus einer Psychoanalystin und einer Viktimologin-Kriminologin bestand.

 

Diese erste Mission im November 2009 musste mit privaten Mitteln durchgeführt werden.

 

Um dennoch dieser Operation der Ausstiegsberatung ein offizielles Gepräge zu geben, informierte ich darüber die Dienste der Miviludes [3] und die konsularischen Vertretungen und die Botschaft Frankreichs.

 

An Ort und Stelle stießen wir wiederholt auf ein anderes Problem, weil die Einsiedler ihre Familie nicht wieder sehen wollten und weil Drohungen mit Klagen wegen „Belästigung“ von der englischen Polizei ernst in Betracht gezogen wurden und so unsere Versuche blockierten, den Kontakt wieder aufzunehmen.

 

Es handelt sich also um eine sehr erschöpfende Erfahrung auf nervlicher und um eine riskante auf menschlicher Ebene.

 

Trotz dieser Schwierigkeiten gelang es uns am 11. November 2009, ein junges Mitglied der Familie aus dem mentalen Einfluss zu befreien, und dieses sollte rasch nach FRANKREICH zurückkehren, wo es als Nebenkläger auftrat und alles bestätigte, was seine Mutter über die Folterungen hatte sagen können, und so wichtige erschwerende Umstände hinzufügte.

 

Mit diesem ersten Erfolg und trotz des völligen Fehlens staatlicher Unterstützung (außer jener durch das französische Generalkonsulat in LONDON) entschloss ich mich, die Leiter der örtlichen Verbände meiner Region, wo ich den Vorsitz von INFOS SECTES AQUITAINE innehabe, um Hilfe anzugehen.

 

Alle haben sofort ihre finanzielle Unterstützung zugesagt; ob es sich um Alain JUPPE, den Bürgermeister von BORDEAUX, den Präsidenten der Region Aquitanien, Alain ROUSSET, oder den Präsidenten des Generalrats der Gironde, Philippe MADRELLE, handelte.

 

Dank dieser Finanzierung war es mir möglich, eine neue und noch einsatzfähigere Mission zusammenzustellen, indem ich sämtliche ausgestiegenen Personen und außer dem Psy-Team einen Fahrer benützte, der auf diese Art von Operationen spezialisiert war.

 

Es gab für mich nicht die Frage, außerhalb des Rahmens meiner Berufsethik tätig zu werden, und diese Operation, genannt „Bow Windows 2“, wurde unter Beachtung französischen und britischen Rechts durchgeführt.

 

In dieser Hinsicht möchte ich präzisieren, dass entgegen den verleumderischen Behauptungen bestimmter Internetsites, die die Sekten verteidigen, die Ausstiegsberatung, die wir praktizieren, nichts mit dem „Deprogramming“ zu tun hat, das versucht, jemanden mit Gewalt zu überreden!

 

All das wird mit Menschlichkeit praktiziert, unter Achtung der Personen, um sie ganz einfach in die Realität zurückzubringen.

 

Diesmal war die Operation völlig von Erfolg gekrönt, da es uns gelang, mit den verbleibenden sieben Mitgliedern in Kontakt zu treten, die am 11. und 12. Dezember 2009 ihre Augen der wahrhaften Situation öffnen konnten und sich sofort als Nebenkläger konstituiert haben.

 

So wurde der erste Teil der Affäre, genannt „DIE EINSIEDLER VON MONFLANQUIN“ glücklicherweise ohne Selbstmord und ohne Übergang zu Tätlichkeiten abgeschlossen….

 

Nichtsdestoweniger kommt jetzt die Zeit der psychologischen, beruflichen und menschlichen Wiederherstellung, die umfangreichere Mittel benötigen würde als jene, über die wir verfügen.

 

Da der schlimmste Zeitmoment nun vorüber ist, eröffnet sich jetzt die Zeit der Justiz mit den psychiatrischen und psychologischen Expertisen des Gurus und der Opfer.

 

Die Angelegenheit hat noch nicht geendet, ihre Geheimnisse preiszugeben, und sollte wahrhaftige Überraschungen kennen.

 

Der Zivilprozess zur Annullierung des Verkaufes des Schlosses, aber vor allem der Strafprozess vor dem Geschworenengericht der GIRONDE werden eine exemplarische Prozedur bezüglich der mentalen Manipulation in EUROPA darstellen

 

Ich hoffe meinerseits, dass dieser Prozess es ermöglichen wird, das Bewusstsein der öffentlichen Meinung und der Presse sowie eine Entwicklung der französischen Gesetzgebung und auch der juristischen europäischen Zusammenarbeit zu stärken.

 

Diese Art von Vorgängen zu entwirren stellt also ein wahrhaftiges Wagnis dar, sicher spannend, aber nicht mit wenigen Risken verbunden; um Erfolg zu haben, ist die erste Bedingung, wirklich zu verstehen, was „Vereinnahmung und mentale Manipulation“ bedeuten.

 

„Man muss wissen, wissen, wissen um zu verstehen, verstehen um zu handeln“ SPINOZA

 

[1] Association Défense Famille Individus – Vereinigung zur Verteidigung der Familie und des Individuums

[2] MUSIQUE EN GUYENNE

[3] Mission Interministérielle de VIgilance et de Lutte contre les DÉrives Sectaires